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Delegation der FDP-Landtagsfraktion besucht das Medizintechnikcluster Tuttlingen

18.05.2017 |

Führung im KARL STORZ Besucherzentrum: Medical Mountains, IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, Vertreter der Kommunen sowie Unternehmensvertreter im wirtschaftspolitischen Austausch mit den Vertretern der FDP-Landtagsfraktion unter Vorsitz von Dr. Ulrich Rülke.
Führung im KARL STORZ Besucherzentrum: Medical Mountains, IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, Vertreter der Kommunen sowie Unternehmensvertreter im wirtschaftspolitischen Austausch mit den Vertretern der FDP-Landtagsfraktion unter Vorsitz von Dr. Ulrich Rülke.

Tuttlingen, 16.05.2017: Zu einem politischen Austausch empfing die Clusterorganisation Medical Mountains sowie die Industrie- und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg eine Delegation der FDP-Landtagsfraktion zum Gespräch über wirtschaftspolitische Anliegen im ländlichen Raum.

Im KARL STORZ Besucherzentrum begrüßte IHK-Präsident Dieter Teufel den Fraktionsvorsitzenden der FDP/DVP-Fraktion Dr. Ulrich Rülke mit drei weiteren Abgeordneten, den Ersten Bürgermeister der Stadt Tuttlingen Emil Buschle sowie den Wirtschaftsdezernenten des Landkreises Tuttlingen. In seinen einleitenden Worten nannte Teufel den zügigen Breitbandausbau, die Stärkung der dualen Ausbildung als gleichberechtigte Bildungsoption sowie die technologieoffene Diskussion zur Weiterentwicklung der Mobilität. „Dies sind die drei drängendsten Herausforderungen, die Wirtschaft und Politik gemeinsam zu bewältigen haben“, so fasste Dieter Teufel die Forderungen an die Politik zusammen.

Dr. Ulrich Rülke verdeutlichte in diesem Zusammenhang die Wichtigkeit zu unterscheiden, wann staatliche Hilfestellung notwendig ist und wann dementgegen der freie Marktmechanismus greifen muss. Bezüglich des Breitbandausbaus forderte Rülke mehr staatliches Engagement der baden-württembergischen Landesregierung, wohingegen er im Bereich der Mobilitätsentwicklung für eine ergebnisoffene Technologiediskussion plädiert, die durch reguläre Marktmechanismen entschieden werde sollte.

Nach Vorstellung der Clusterinitiative Medical Mountains und Technology Mountains verwies Yvonne Glienke (Vorstand Medical Mountains AG) auf die deutlich gestiegenen Anforderungen durch die nun in Kraft getretene Medizinprodukteverordnung, die für Medizintechnikunternehmen der Region zum Innovationshemmnis und zur Kostenbelastung wird. Beispielhaft wurde hierbei auf die Hochklassifizierung von Produkten, der gestiegenen Nachweispflicht durch klinische Studien oder auf die Doppelprüfungen durch Regierungspräsidien sowie Benannten Stellen verwiesen. Die Auswirkungen der neuen Verordnung können somit langfristig auch das Gesundheitssystem negativ beeinflussen, zum Beispiel durch mögliche Preissteigerungen oder durch die Tatsache, dass innovative Technologien, erst sehr spät oder im schlimmsten Falle gar nicht in den Markt kommen, da sich Unternehmen aus Nischenbereichen zurückziehen. „Vor allem kleine und mittelgroße Unternehmen haben mit den neuen Regelungen und dem damit verbundenen Dokumentationsaufwand große Herausforderungen zu meistern“, so Yvonne Glienke. Dies bestätigten auch Herbert Maslanka (Geschäftsführer H. + H. Maslanka-Chirurgische Instrumente GmbH) sowie Landesinnungsmeister der Landesinnung Chirurgiemechanik Hans-Thomas Volzer.

In diesem Zusammenhang regte Dr. Martin Leonhard (Bereichsleiter Technologie Management bei KARL STORZ) erneut die Einberufung eines runden Tisches zwischen Industrie und Regierungspräsidien an, um über effektive Prüfbedingungen zu sprechen.

Zum Abschluss des Besuchs konnte sich die Delegation aus Stuttgart beim Rundgang durch das KARL STORZ Besucherzentrum einen konkreten Eindruck von der Innovationskraft des Medizintechnikclusters Tuttlingen verschaffen. Hierbei wurden unter anderem die Vorteile der 3D-Kameratechnolgie sowie die Fortschritte in der Operationssaalintegration von KARL STORZ präsentiert.